Kommunikation in Bildern – 12 Impulse vom 12. Juni

Es ist der 12. Juni 2025. Zwölf Fotos von meinem heutigen Tag – ein Blogformat, das ich seit Januar 2025 verfolge. Zumindest ein Jahr lang möchte ich diese Reihe fortsetzen. Auch, um selbst zu sehen: Was passiert eigentlich so? Und was ist mir wichtig festzuhalten?

Viele Situationen lassen sich schwer in Bildern zeigen. Meine Kundinnen und Kunden möchten ungern fotografiert werden – verständlich. Und wie bitte hält man eine Coaching-Anfrage in einem Foto fest?

Dabei möchte ich so gerne aus meinem Berufsalltag erzählen. Ich arbeite als Kommunikationsberaterin. Mein Schwerpunkt: Wie gehe ich mit mir selbst und mit anderen um – vor allem dann, wenn etwas nicht gut läuft. Dazu gehört es, viele Methoden zu kennen. Methoden, die ich mag oder für sinnvoll erachte. Oft auch nur, um meinen Kund:innen eine Empfehlung zu geben, wie sie selbst weitermachen können.

Gedanken prüfen – Die 4 Fragen von Byron Katie

Heute früh wachte ich auf. Mein Blick fiel auf ein Buch, das ich ausgeliehen habe – es wird Zeit, dass ich es zurückgebe. Aber zurerst blättete ich noch einmal durch. Es ist die Arbeit von byron Katie, kindgerecht erzählt in einem Bilderbuch. Kennst Du die vier Fragen von Byron Katie?

  1. Ist es wahr?
  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  3. Wie reagierst du – was passiert –, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Jede dieser Fragen kann schon für sich eine Provokation sein. Und sie wirkt. Denn sehr häufig merken wir beim ehrlichen Nachspüren: Hoppla, das glaube ich zwar – aber ist es wirklich wahr?

Die Methode „The Work“ lädt ein, unsere Gedanken zu hinterfragen – besonders dann, wenn sie uns belasten. Wenn du gerade in einem Konflikt steckst, probiere es einmal aus. Stell dir die vier Fragen. Spüre jeder einzelnen sorgfältig nach. Du wirst merken: So einfach, wie der Gedanke sich im ersten Moment anfühlt, ist es meistens nicht.Gedanken prüfen – Die 4 Fragen von Byron Katie

Ein Kinderbuch, das „The Work“ von Byron Katie kindgerecht erzählt

Trotz ist auch ein Weg – Wenn man’s einfach mal liegen lässt

Lange Jahre habe ich Zeit- und Selbstmanagement unterrichtet. Ich kenne viele Techniken. Ich weiß, wie es theoretisch geht. Trotzdem habe ich manchmal einfach keine Lust.

Nein – ich mag es nicht so machen, wie man es „eigentlich“ machen sollte. Und ja, das ist vielleicht nichts, was man öffentlich erzählt. Aber genau das frage ich mich oft:
Will ich das jetzt wirklich machen?
Oder lieber etwas anderes?
Stört es mich gerade, wenn es da liegt – oder ist es einfach nur ungewohnt?

Erstaunlich, was dann passiert: Es hat etwas Befreiendes.
Ja, so „macht man das nicht“.
Ja, es wäre schöner, wenn es aufgeräumt wäre.
Aber genau so ist es ein Zeichen: Ich leiste mir das. Ich habe die Freiheit dazu. Ich arbeite weiter, wenn ich wieder Lust dazu habe – nicht, weil ich muss.

Nicht alles, was man gelernt hat, muss sich auch richtig anfühlen. Ich genieße meinen kleinen Trotz.
Und du? Bist du auch manchmal trotzig?

Nicht ganz fertig geworden, meine geheimen Ecken dürfen heute einfach sein.

Seehaus mit Erinnerung – Auftakt zur Badesaison

Schon seit einiger Zeit überlege ich: Wann ist es soweit? Wann kann ich die Schwimmsaison 2025 endlich eröffnen?

Im Mai war es mir eindeutig zu kalt. Auch in den letzten Wochen hat mich das Wetter nicht gerade zum Baden eingeladen. Aber heute – heute war es endlich soweit. Um 9 Uhr sind wir los. Und ich habe mich richtig gefreut, nach der langen Winterpause das Seehaus wiederzusehen.

Es liegt wunderschön am Wasser, idyllisch eingebettet in die Landschaft. Nur das Essen dort … na ja. Schon beim Vorbeigehen riecht man das Frittierfett ziemlich deutlich – das verlockt mich nicht. Aber das Haus selbst trägt viele Erinnerungen. Im vergangenen Herbst fand hier die Taufe meiner Enkel statt – eine Seetaufe. Das war etwas ganz Besonderes.

Meine Schwiegertochter hatte einen evangelischen Pfarrer gefunden, der diese ungewöhnliche Zeremonie möglich machte. Ich erinnere mich gerne daran zurück. Sie hat aus der Taufe ein Erlebnis für alle gemacht – ein bewusster, stimmiger Moment. Daran musste ich heute früh denken.

Das Seehaus, alles noch ruhig heute, warum habe ich später erfahren

Kindheitstraining im Wasser – Bewegung mit Erinnerung

Laufen kann ich zurzeit sehr schlecht. Daher wollte ich es heute einmal mit Schwimmen versuchen. Mein neues Mantra: Ich kann gerade nicht laufen – dann fahre ich eben Rad oder schwimme.

Und ja – das Schwimmen war großartig. Klar, mein Bein tut auch im Wasser weh. Aber ich konnte es ausgleichen. Als Kind habe ich stundenlang „verletzter Indianer“ im Wasser gespielt. Mein Spiel ging so: Ich bin im Wasser, ein Feind kommt und schießt einen Pfeil auf mich ab. Ich will überleben. Also brachte ich mir selbst verschiedene Techniken bei – Schwimmen ohne zu spritzen, ohne große Bewegung, lautlos gleitend. Mit verletztem Arm, verletztem Bein – oder gleich ganz ohne funktionierende Gliedmaßen.

Ich habe gelernt: Ich kann im Wasser sein, ohne mich anzustrengen. Und heute war es wundervoll. Die Temperatur war – nachdem ich drin war – besser als erwartet. Ich spürte wieder dieses Glück, das ich nach dem Schwimmen in einem offenen Gewässer immer habe.

Einfach nur glücklich. So schön, im Wasser zu sein.

Enten, Schwäne und Geschichten – über das, was man nicht sieht

Ein heißes Thema ist das Thema Enten. Vor ein paar Jahren habe ich das Thema Schwäne am Bodensee intensiv durchdacht. Schwäne, die so schön sind, so rein, so anmutig – und doch riesige Kotmengen hinterlassen.

Damals wurde sogar ein Beitrag gedreht, mit mir als Protagonistin. Hui, das war spannend. Das Fernsehen wollte mich unbedingt in einem bestimmten Licht dastehen haben. Sie wollten, dass ich mich ärgere. Ich ärgerte mich nicht, sondern wählte sorgfältig meinen Weg ins Wasser. Im Beitrag sah es fast so aus, als ob ich einfach gnadenlos durch den Kot laufe und mir das alles nichts ausmacht.

Die Menschen sind, was die Schwäne anbelangt, schon komisch. Ständig hörte ich entzückte Rufe: Wie toll die Schwäne aussehen. Naja, so ist es, wenn man eine Geschichte nur halb ansieht. Die eine Hälfte sieht immer gut aus. Aber eben die Schattenseite nicht.

An das alles musste ich heute früh denken. Die Enten heute sind „China-Enten“, wie wir sie intern nennen. Angeblich kamen sie den Rhein hinunter, aus China, und verdrängen die heimischen Enten. Sie sind wesentlich größer und auch aggressiver.

In einem Jahr war es für uns Schwimmer auffällig: Über Nacht sind Enten verschwunden. Wir vermuten, die Gemeinde hat des Nachts für eine Lösung gesorgt. Würde es herauskommen, würden sich alle aufregen: Wie kann man die Tiere töten? Aber ist es eine Lösung, dass der ganze Kinderstrand mit Kot voll ist, damit die Enten sich entfalten können?

Die Schattenseite der Enten bleibt oft unsichtbar – wie so oft in der Kommunikation

Geschichten im Umlauf – was ist wahr, was wirkt?

In einem meiner Lieblingscafés, wo ich sonst frischen Espresso trinke, gibt es für mich seit einiger Zeit frische heiße Zitrone – die verträgt mein Bauch besser. Heute reflektierten wir dort unseren Seebesuch. Was wir vorher nicht wussten: Seit Pfingsten war der See gesperrt. Er wurde erst heute wieder freigegeben.

Die Geschichte – ja, ich nenne vieles Geschichte, denn was wirklich passiert ist, weiß man nicht – begann für mich heute direkt vor dem See: Ein Ehepaar sprach mich an und wollte wissen, was ich wüsste. Ich wusste nichts. Also ließ ich sie erzählen: Angeblich sei am Pfingstsonntag ein Mann ertrunken, die Leiche sei bis heute nicht gefunden worden. Anscheinend tauchen Leichen nach spätestens drei Tagen wieder auf – wieder was gelernt.

Warum und ob der DLRG zugeschaut hat und nur einen Notruf abgesetzt hat und den Mann nicht aus dem Wasser gezogen hat, wirkte unlogisch. Aber das Ehepaar beschrieb das allgemeine!!! sonstige Verhalten der DLRG-Leute an diesem See. Und ja, da musste ich zustimmen: Ja, sie laufen meist zu 2–4 um den See und sind intensiv in Gespräche miteinander vertieft. Der Blick in den See wirkt eher zufällig. Es wirkt eher wie ein Treff mit Freunden, die gleich gekleidet sind.

Dazu passt natürlich die Story: Die sind nicht ins Wasser gesprungen. So entstehen Gerüchte. Was wirklich war, werde ich nicht erfahren.

Ich war trotzdem froh, gehört zu haben, dass ein Mann vermisst wird, dessen Körper im Wasser sein könnte. Nein, es hat mich nicht abgeschreckt. Ich glaube so nicht an die „Geschichte“, aber wenn mir etwas begegnet wäre, wäre ich darauf eingestellt gewesen. Ich bin trotzdem froh, so frei und unkompliziert geschwommen zu sein. Bei uns muss man auch nicht mit Krokodilen rechnen. Haben wir es nicht gut?

Kaffeehaus-Reflexionen – was wir hören, ist oft nicht, was war. Geschichten im Umlauf – was ist wahr, was wirkt?

Zitronenwasser mit Honig statt Espresso

Himmelwärts – wenn sich alles aufrichtet, bevor es wieder sinkt

Alt und neu nebeneinander.
War es nicht gerade erst Weihnachten?

Der Frühling hatte ein paar schöne Tage – und doch ist es erst jetzt wirklich möglich, draußen zu verweilen. Diese Zeit ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich liebe dieses Aufstreben, dieses Nach-oben-Ziehen. Alles wächst, gedeiht, streckt sich himmelwärts.

Auch ich habe das Gefühl, mich mehr und mehr auszustrecken. Und jedes Jahr wünsche ich mir: Möge dieses himmelwärts strebende Gefühl niemals aufhören.

Aber es hört auf. Jedes Jahr.
Nicht direkt am 21. Juni, aber ein paar Tage später ist es spürbar: Alles beginnt sich zurückzunehmen. Die Kraft wandert nach innen. Es geht in die Reife, in die Entwicklung der Frucht.

Ab dem 21. Juni ist mir bewusst: Jetzt geht es wieder auf Weihnachten zu.
Und ja, das finde ich jedes Jahr aufs Neue ein bisschen traurig. Eben weil ich das Streben nach oben so liebe.

Im November fange ich dann langsam an, mich auf Weihnachten zu freuen.
Und kurz davor, in den dunkelsten Tagen, staune ich – und weiß: Es wird wieder Licht. Es wird wieder hell. Und in einem halben Jahr ist Juno.

Mir hilft dieser Zyklus, die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Denn: Es gibt immer mehr als eine Sicht auf ein Thema.

Die Mistel von Weihnachten hängt noch – jetzt wo sich alles himmelswärts reckt

Was der Spitzwegerich kann

Immer wieder gehe ich durch unseren Garten und frage mich:
Was kann heute mit in die Küche?

Heute war es wieder einmal der Spitzwegerich.
Am leckersten finde ich ihn als Suppe – aber oft streuen wir ihn auch roh über unser Essen.

Weißt du, dass Spitzwegerich nach Champignon schmeckt?
Ich war völlig überrascht, als ich das zum ersten Mal probiert habe.
Ein so unscheinbares Blatt – und dann dieses Aroma.

Spitzwegerich: frisch aus dem Garten, gibt dem Essen einen Championgeschmack

Zwischen Roman und Wirklichkeit – und wer wirklich Beratung braucht

Viele rühmen sich, Fachliteratur zu lesen.
Klar, das tue ich auch.
Aber am meisten lerne ich durch Romane – durch Geschichten.

Dabei ist mir gar nicht so wichtig, ob sie historisch exakt sind.
Es reicht mir, dass es so gewesen sein könnte. Dass sie innerlich stimmen.

Gerade lese ich über die Firma Ronnefeldt. Ein spannender Einblick:
Wie Frau Ronnefeldt es um 1838 herum schafft, das Unternehmen zu erhalten – obwohl sie als Frau keine Rechte hatte und ihr Mann sich fast zwei Jahre auf Chinareise befand.
Was da alles passiert … beeindruckend.

Und während ich so lese, kommt eine Kundenanfrage herein – die mich sofort beschäftigt. Zwei Frauen streiten sich aufs Übelste. Lautstarke Beschimpfungen, Fäkalausdrücke – der Vorgesetzte befürchtet, dass sie bald handgreiflich werden.

Toll, dass der Chef nachfragt. Und gleichzeitig: Es gibt sichtbare Hürden.
Denn: Die beiden Frauen haben keinerlei Wunsch, etwas zu verändern. Warum sollten sie also freiwillig in eine Mediation gehen?

Für das Umfeld ist die Situation jedoch kaum noch erträglich – das kann ich gut verstehen. Vielleicht wären die Kollegen oder der Vorgesetzte selbst die passenderen Ansprechpersonen. Sie haben ein echtes Bedürfnis nach Klärung. Dann könnte auch eine Aufstellung hilfreich sein – ein neuer Handlungsraum würde sichtbar.

Leider ist oft sehr schnell entschieden, wer eine Beratung „braucht“.
Und das ist eben nicht immer die Stelle, die etwas bewegen möchte.

Ein Roman über die Teefirma Ronnefeldt. Hier bin ich am ersten Band. Er handelt vorwiegend von Frau Ronnefeld.

Noch vor der Entscheidung – Gedanken zwischen Befund und Weg

Heute kam eine Karte eines Freundes.
Er hat einen auffälligen Befund – und steht gerade an einem Punkt, an dem er sich fragt: Welchen Weg will ich gehen?

Er hat sein Gefühl in einem Bild ausgedrückt.
Seine Worte: „Wenn man gesund ist, ist alles normal und hell. Aber wehe, wenn eine Krankheit im Raum steht – dann wird alles dunkel.“

Ja – selbst ein möglicher Krankheitsverdacht kann schon dafür sorgen, dass sich alles schwer anfühlt.
Nicht nur für die Betroffenen. Auch für alle, die davon hören.
Allein der Gedanke an eine mögliche Diagnose erzeugt oft eine dunkle Stimmung – lange bevor irgendetwas eindeutig ist.

Ich freue mich auf unser nächstes Gespräch. Er ist ein kraftvoller Mann, und ich bin gespannt, welchen Weg er wählt.

Beim letzten Telefonat erzählte er mir, dass er sich bereits informiert hat, wie sein Leben aussehen könnte – wenn er den nächsten Schritt nicht geht, also keine Diagnose einholen lässt.
Mit dieser Vorstellung fühlte er sich wohl – ja, sogar frei.

Dann war er bei einer Vorsorgeuntersuchung.
Seitdem, sagt er, sieht alles grau und düster aus.

Das bringt mich selbst ins Nachdenken.
Nicht, weil ich etwas gegen Vorsorge habe.
Aber jedes Wissen zieht Entscheidungen nach sich.
Und manchmal ist genau das die Frage: Will ich diese Schritte überhaupt gehen?

Wenn ich vorher schon weiß, dass ich bestimmte Wege nicht einschlagen werde –
warum gehe ich dann zur Abklärung?

Eine selbstgestaltete Karte von einem Freund

Cashew statt Hollandaise – Neue Wege auf dem Teller

Zu Spargel gibt es meist Sauce Hollandaise.
Da ich mich seit längerem anders ernähre – zum Beispiel ohne Ei und ohne Milchprodukte – braucht es andere Rezepte.

Und erstaunlich: Wie viel man eigentlich ersetzen kann.

Klar, es schmeckt nicht gleich.
Aber es passt – und wie.
Diese hier ist eine Cashewsoße. Ich liebe sie. Ich vermisse nichts.
Ich weiß, dass sie mir gut tut – und sie schmeckt auch noch richtig lecker.

Kommunikation? Auch.
Denn man muss manchmal nur lange genug suchen – dann findet man eine Alternative.
Nicht immer muss man das nehmen, was man gewohnt ist oder was vermeintlich naheliegt.

Cashewsoße zum Spargel – anders, aber genau richtig für mich.

Andrea Sam, Kommunikationsberaterin und Coach – für gelingende Gespräche, klare Führung und persönliche Entwicklung.

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