Zwischen Pfingstrosen und Perspektiven – Mein Rückblick auf den Mai 2025

Ich dachte erst, ich schreibe diesmal keinen Monatsrückblick. Es schien, als wäre gar nicht so viel passiert. Kein großes Ereignis, kein lauter Umbruch, nichts, was sich aufdrängt. Und doch: Als ich zu schreiben begann, war ich verblüfft, wie viel sich im Mai bewegt hat.

Vieles davon war leise. Eher unbemerkt als offensichtlich. Eher wachsend als fertig. Während draußen die Pflanzen kamen und gingen, wuchsen in mir Gedanken, Gespräche, Texte. Und mit jedem Satz wurde klarer: Es ist oft nicht das Lauteste, das am meisten bewegt.

Ein Rückblick auf die kleinen Veränderungen, die stillen Prozesse – und das, was sich manchmal erst im Nachhinein zeigt.
Mein Monatsrückblick Mai 2025.

Meine Pfingstrosen, kurz vor dem aufplatzen- inzwischen sind sie verblüht.

Schreiben als Klärung – mein Blog wächst

Ich schreibe ja schon seit Anfang des Jahres. Doch im Mai ist etwas passiert: Es hat klick gemacht. Ich habe begonnen, auch Fachartikel zu veröffentlichen – und plötzlich sprudelten die Ideen nur so. Es war, als hätte sich ein innerer Kanal geöffnet. Beim Schreiben wurde mir immer deutlicher, was mir in der Kommunikation wirklich wichtig ist. Und je mehr ich schrieb, desto klarer wurde auch meine Perspektive: Es geht nicht nur um Sprache – sondern um die Haltung dahinter. Die innere Einstellung, mit der wir Menschen begegnen.

Ob wir urteilen oder zuhören. Ob wir dem anderen Raum geben – oder ihn heimlich bewerten. Diese Fragen begleiten mich schon lange – aber im Schreiben bekommen sie plötzlich eine Form.

Denn unsere Haltung – zu uns selbst, zu anderen Menschen und auch zu anderen Lebewesen – ist das Zentrale an unserem Umgang miteinander. Stelle ich mich über den anderen oder unter ihn? Und wie macht es der andere? Stellt er sich über mich?
Das klingt so einfach – und ist doch höchst komplex. Ich glaube, ich werde darüber noch oft schreiben. Es lohnt sich.

Was mich besonders freut: Heike Engel hat im gleichen Zeitraum einen Artikel über die Haltung gegenüber Pflanzen veröffentlicht. Ein ungewohnter Blickwinkel, der zeigt, wie tief das Thema wirklich reicht.
👉 Hier kannst du ihren Beitrag lesen

Blogparade mit Gegenwind – und einem Lichtblick

Im Mai habe ich meine erste Blogparade gestartet – ein Aufruf an andere Blogger:innen, ihre Erfahrungen mit Führung zu teilen. Die Idee: darüber schreiben, was eine Führungskraft tun kann, damit man aufblüht. Oder eben eingeht.

Doch die Resonanz war… verhalten. Und das ist noch freundlich ausgedrückt. Ich habe viel Gegenwind bekommen – teils direkt, teils zwischen den Zeilen. Offenbar war das Thema zu nah, zu ehrlich, vielleicht auch zu unbequem.

Ich habe daraufhin meinen Aufruf überarbeitet, den Ton angepasst und neu veröffentlicht. Und: Es tut sich was.
Auf LinkedIn gab es erste Rückmeldungen – mutig, ehrlich, berührend. Und sogar ein eigener Blogbeitrag ist bereits entstanden!
Silvia Gunsilius hat einen wunderbaren Artikel geschrieben über Mindset im Beruf und darüber, wie die richtige Führung die Motivation beeinflusst.
👉 Hier geht’s zu ihrem Beitrag

Für mich ist das ein Zeichen: Es lohnt sich, dranzubleiben. Denn Führung prägt – tiefer, als uns oft bewusst ist. Und gerade deshalb sollten wir darüber sprechen.

💬 Jeder Mensch hat Cheferfahrungen – gute wie schlechte. Welcher Chefin hat dich geprägt?
Ich freue mich, wenn du sie mit mir teilst – als Kommentar, als Nachricht oder als Blogbeitrag.
👉 Hier findest du meinen aktuellen Aufruf zur Blogparade

Spargelzeit – jedes Häuschen hat sein Konzept

Der Mai ist bei uns Spargelzeit. Und ja: Ich kann nicht genug davon bekommen. Mindestens zweimal pro Woche kommt Spargel bei uns auf den Tisch – meist mit neuen Kartoffeln, manchmal nur kurz gedünstet oder in der Pfanne mit anderem Gemüse. Besonders gern esse ich die Spitzen. Oder die krummen Stangen – sie sind günstiger, schmecken aber genauso gut.

Rund um unseren Wohnort gibt es mindestens fünf kleine Spargelhäuschen – jedes mit eigenem Konzept. Manche bieten zusätzlich Obst, andere haben schon auf Erdbeeren umgestellt. Einige haben noch grünen Spargel im Sortiment, den Anthony William besonders empfiehlt. Verpackt wird überall gleich – aber die Unterschiede in Preis, Auswahl und Atmosphäre sind spürbar. Meine geliebten krummen Spargel bekomme ich übrigens nur an einem Stand.

Fünf Kilo habe ich eingefroren. Für später. Für den Moment, wenn der Mai längst vorbei ist – und ich ihn mir auf den Teller holen will.

Krumme Spargel, das kg für 8 Euro. Nach dem Kochen sind sie gerade.

Mobilität neu gedacht – mein neues E-Bike

Im Mai habe ich mir ein neues E-Bike gekauft. Genauer gesagt: ein Tiefeinsteiger-Modell. Bei diesem Rad ist der Rahmen so gebaut, dass man bequem mit einem kleinen Schritt durchsteigen kann – keine Stange, kein Balanceakt. Für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wie mich ist das eine echte Erleichterung.

Was für andere nur ein Fahrrad ist, bedeutet für mich: Bewegungsfreiheit. Meine Reichweite hat sich enorm erhöht – ich fahre fast täglich um die zehn Kilometer. Je nach Wetter, je nach Lust. Alte Wege, neue Wege.
In den Wald bin ich im Mai noch nicht so oft gekommen – es war einfach zu nass oder zu kalt. Aber ich freue mich auf die kommenden Wochen.

Und ich weiß schon jetzt, wo ich hinfahren werde, wenn die wilden Kirschen reif sind. Diese kleinen, unscheinbaren Früchte werden oft übersehen. Oder als wertlos abgetan. Sie sind nicht ganz so süß, sehen nicht perfekt aus – aber sie sind unglaublich lecker. Und vielleicht liebe ich sie gerade deshalb.

Mein Tiefeinsteiger E-Bike

Konfirmation – ein Gottesdienst, der mich beeindruckt hat

Im Mai wurde mein Enkel konfirmiert – und ich war ehrlich überrascht, wie berührend dieser Gottesdienst war. Die Pfarrerin und der Pfarrer haben die Jugendlichen auf Augenhöhe begleitet. Sie durften in der Kirche übernachten, Projekte machen, und sogar die Zehn Gebote in Alltagssprache übertragen.

Besonders bewegt hat mich, wie offen der Pfarrer mit seiner Körpersprache umging: Er wandte sich in seiner Ansprache bewusst den Konfirmand:innen zu – und kündigte das auch an. Er werde der Gemeinde den Rücken zuwenden, aber er möchte jetzt die Jugendlichen direkt ansprechen. Für mich als Rhetoriktrainerin war das ein echtes Zeichen von Haltung.

Als dann noch ein Geburtstagsständchen für die die heute Geburtstag haben, gesungen wurde – im Kanon – war ich ehrlich gerührt. Ein Gottesdienst, der die Jugendlichen ernst nahm. Und die Erwachsenen gleich mit.

Zur Feier habe ich übrigens eine selbstgemalte Karte verschenkt – als kleine persönliche Geste. Inspiriert wurde ich dazu durch die Sketchnote-Welt von Simone Abelmann, bei der ich ein Jahr lang in der Community war. Dort habe ich gelernt, mit Freude und ohne Perfektionsdruck loszulegen – einfach zeichnen, was aus mir heraus möchte. Diese Freiheit, etwas Persönliches zu gestalten, begleitet mich bis heute.
👉 Mehr über Simone Abelmann

Seit ich bei Simone Abelmann Sketchnotes kennen gelernt habe, male ich alle meine Karten selbst.

Aufstellung – wenn ein harmloses Thema Tieferes zeigt

Eine Frau meldete sich kurzfristig für eine Aufstellung. Es ging – scheinbar – nur um einen alten Wohnwagen, den sie nicht verkauft bekam. Ich spürte: Das muss dringend sein, sonst würde sie nicht auf den regulären Termin warten.

Und dann nahm die Aufstellung eine Wendung, die niemand erwartet hatte. Plötzlich war nicht nur die Frau betroffen – auch ihre Tochter, die währenddessen im Haus war, bekam einen Erstickungsanfall. Und genau in dem Moment, als sich in der Aufstellung eine Lösung abzeichnete, war auch das vorbei.

Der Wohnwagen stand für etwas viel Größeres: ein altes Trauma, eine Verbindung zum Ex-Partner, die noch nicht verarbeitet war.
Solche Prozesse zeigen mir immer wieder: Hinter dem Offensichtlichen liegt oft das Wesentliche. Und manchmal braucht es einen Impuls, damit sich etwas lösen kann.

Aus dem Garten – Wandel in kleinen Schritten

Die Tulpen sind verschwunden, die Pfingstrosen gekommen – und auch schon wieder gegangen. Die Knoblauchsrauke vergeht langsam, Akelei, Butterblumen, Zitronenmelisse und Spitzwegerich übernehmen ihren Platz. Der Giersch ist da, die Brennnesseln auch. Es blüht, wächst, vergeht – wie jedes Jahr, und doch jedes Mal neu.

Die Pfirsiche am Baum sind inzwischen mirabellengroß. Ich habe sie im Blick. Und ich erinnere mich: Letztes Jahr waren kaum Früchte am Baum.

Weil mich dieser Blick so beschäftigt, habe ich im Mai auch einen Artikel geschrieben – über den Zusammenhang von Garten und Kommunikation. Denn auch Gespräche brauchen manchmal Licht, Raum und Zeit.
👉 Hier geht’s zum Artikel

Leise Arbeit – starke Themen

Auch wenn der Mai ruhiger war als andere Monate, war ich beruflich mittendrin – oft auf der Terrasse bei Fischer Consulting, manchmal online, manchmal im Gespräch mit nur einem Menschen. Und doch ging es um viel.

Eine junge Frau, die äußerlich gesund wirkt, aber ständig erschöpft ist. Eine andere, die klarer mit ihren Kolleginnen sprechen möchte. Eine Dritte, die Zukunftspläne sortieren will. Ein Geschäftsführer, der sich auf seine neue Rolle vorbereitet. Und ein Mann, der sagte: „Ich kann nicht denken, wenn mein Chef im Raum ist.“

Das ist es, was ich liebe an meiner Arbeit: Sie ist leise, aber wirkt tief. Sie bringt Dinge ans Licht, die schon da sind. Und hilft, den nächsten Schritt zu gehen.

Foto vom 30.4.- wie sehr inzwischen alles gewachsen ist! Im Garten von FISCHER Consulting, meinem Arbeitsplatz

Was im Mai sonst noch los war

  • Einige Geburtstage – draußen, auf der Terrasse. Endlich.
  • Viele kleine Gespräche, manche kurz, manche mit Nachklang.
  • Neue Leser:innen, stilles Feedback.
  • Ein wachsendes Gefühl von Klarheit – Satz für Satz.
Meine Eltern – Ende 80 auf einem der Geburtstage

Was bleibt vom Monatsrückblick Mai 2025?

Vielleicht war es gerade das Leise, das diesen Monat so reich gemacht hat. Die Gespräche auf der Terrasse, das Schreiben im Fluss, das Beobachten im Garten. Keine großen Sprünge – und doch so viele kleine Bewegungen.

Was bleibt? Ein tieferes Verständnis dafür, wie sehr Haltung unser Miteinander prägt. Wie viel Kommunikation zwischen den Zeilen stattfindet. Und wie wichtig es ist, hinzuschauen – selbst dann, wenn scheinbar nichts passiert.
Ich nehme diesen Mai mit als Erinnerung daran, dass Entwicklung nicht immer laut sein muss – und dass sich manchmal ganz neue Perspektiven zeigen, wenn man dem Leisen Raum gibt.

Blogartikel aus dem Monatsrückblick Mai 2025

Im Mai sind mehrere Blogartikel entstanden, die sich um Haltung, Zuhören und Führung drehen. Hier findest du eine Auswahl:

Ich freue mich, von dir zu hören

Was hat dich im Mai bewegt?
Gab es einen Moment der Stille, der dich weitergebracht hat? Oder ein Gespräch, das hängen geblieben ist?

Schreib es mir gern in die Kommentare – oder verlinke deinen eigenen Rückblick, wenn du selbst bloggst.

Und wenn du dich in einem der Themen wiederfindest – Kommunikation, Haltung, Zuhören oder Führung – und gern tiefer eintauchen möchtest: Melde dich. Ich begleite Menschen in solchen Fragen – mit Klarheit, Wärme und einer ganz eigenen Art, das Wesentliche sichtbar zu machen.

👉 Zur Blogparade
👉 Mehr über mich und meine Arbeit bei Fischer Consulting

Andrea Sam Kommunikationsberaterin und Coach – für gelingende Gespräche, klare Führung und persönliche Entwicklung.

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