„Drei Worte, die alles verändern können – so beginnt eine Aufstellung“

IoPT - eine bestimmte Aufstellungsform hat zu Beginn einen klaren Ablauf. Bei dem ein Schritt dem andern folgt. Hier findest Du den Ablauf
3-Kern- Mandala

Ein Blick in die Praxis

Wenn Du noch nie bei einer IoPT-Aufstellung warst und Dich fragst, wie so etwas eigentlich abläuft, findest Du hier eine einfache Orientierung.
Ich beschreibe den Prozess so, wie ich ihn selbst erlebe und leite – damit Du ein Gefühl dafür bekommst, was Dich erwartet, wie eine Aufstellung beginnt, was währenddessen geschieht und wie sie endet.
Es ist keine theoretische Erklärung, sondern ein Blick in die Praxis: nachvollziehbar, konkret und menschlich.
Jede Aufstellung ist anders, aber sie folgt einer klaren Struktur – und genau diese möchte ich Dir hier zeigen.

Was ist eine IoPT Selbstbegegnung

IoPT ist eine Aufstellungsmethode nach Franz Ruppert. Der Beginn läuft immer gleich ab.
Du erzählst – wenn Du magst – worum es geht. Das ist kein Muss, sondern eine Möglichkeit. Manche nehmen das gerne in Anspruch. Andere möchten nicht darüber sprechen, um die Aufstellung selbst mehr wirken zu lassen und nicht aus Versehen schon eine Richtung vorzugeben.

Der Anfang: Drei Worte, die alles verändern

In einer IoPT-Aufstellung können bis zu drei Worte aufgestellt werden – es müssen aber nicht immer drei sein.
Eines dieser Worte sollte jedoch immer „Ich“ sein.
Denn genau daran zeigt sich, ob dieses „Ich“ wirklich das eigene Selbst ist – oder ein Anteil, der zu jemand anderem gehört.
Manchmal ist es das erste Aha-Erlebnis in einer Aufstellung, wenn sichtbar wird, dass das „Ich“ gerade nicht wirklich „Ich“ ist.

Du benennst also Deine Worte – sie können Personen, Gefühle oder auch Symbole sein.
Wenn wir im gleichen Raum sind, schreibst Du sie auf ein Flipchart.
Bei Online-Aufstellungen benennst Du sie einfach mündlich.

Dann suchst Du Dir einen Begriff aus und bittest einen Teilnehmer, der Dir passend erscheint, ob sie oder er mit diesem Wort bitte in Resonanz gehen würde.
Derjenige kann ablehnen oder zustimmen. Wenn er ablehnt, fragst Du den nächsten. Das hat meist mehr mit der Person zu tun als mit Dir.

Bei Online-Aufstellungen wird der persönliche Name des Resonanzgebers in den Begriff oder Namen geändert, den der Aufstellende gesagt hat.
Die Person wird ab sofort auch nur mit diesem Begriff oder Namen angesprochen.

Wenn das Feld sich öffnet

In dem Moment, wo der andere zustimmt, beginnt die Resonanzarbeit.
Für den Resonanzgeber bedeutet das, dass er bestimmte Gedanken, Körpersymptome oder Emotionen erlebt.
Auch verändern sich seine Empfindungen gegenüber den anderen Anwesenden – insbesondere gegenüber jenen, die ebenfalls Resonanzgeber sind.

Derjenige, der aufstellt, fängt meist an, mit der ersten Person Kontakt aufzunehmen.
Die Fragen kommen langsam, mit Pausen, damit der Resonanzgeber nachspüren kann:

Wie geht es Dir?
Was empfindest Du?
Was denkst Du?

Dann folgen die konkreten Fragen, die mehr Orientierung geben:

Wie alt bist Du?
Bist Du weiblich?
Bist Du männlich?
Bist Du ein Teil von mir?

Weiterführende Fragen können sein:

Bist Du ein Mensch?
Bist Du ein Teil von meiner Mutter „Maria“?
Bist Du ein Teil von meinem Vater „Herbert“?

Resonanzgeber können innerhalb der Aufstellung in einen anderen Zustand rutschen – das ist ganz normal.
Deshalb sollten die Fragen immer wieder gestellt werden:
Einmal zur Sicherheit, um zu überprüfen, ob man noch mit demselben inneren Anteil spricht,
und auch, um wahrzunehmen, ob sich etwas verändert hat oder noch etwas anderes mitschwingt.

Durch dieses achtsame Fragen wird oft schnell deutlich, ob man einen Teil von sich selbst vor sich hat – oder zum Beispiel den Vater.
(Beispiel: Wenn Du weiblich bist und der Teil sich männlich fühlt, ist er nicht Du.)

Wie sich Zusammenhänge zeigen

Jetzt gilt es herauszufinden, wer oder was der Teil ist.
Manchmal hilft die Frage: „Bist Du mein Vater Peter?“ oder „Gehst Du mit dem Namen Peter in Resonanz?“
Meist weiß der Resonanzgeber sehr genau, ob er sich als Peter oder als jemand anderes fühlt.

So kann es sein, dass man ein Wort aufstellt – und sich dahinter plötzlich eine konkrete Person zeigt, etwa „Peter, fünf Jahre alt“.
Dann erforscht man, was im Alter von fünf Jahren im Leben von Peter geschehen ist.

Oft kann der Resonanzgeber erstaunlich genaue Hinweise geben.
Manchmal ergänzt der Aufstellende, was er über diese Situation weiß.
Darauf reagiert wiederum der Resonanzgeber: stimmt zu, widerspricht oder bringt neue Aspekte ein.

Spannend ist, dass die erzählten Geschichten nicht immer mit dem übereinstimmen, was der Resonanzgeber erlebt.
Gerade das bringt Licht ins Dunkel und zeigt verborgene Geschichten.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine Frau hatte Schwierigkeiten, sich zu entspannen. Ihre drei Worte lauteten: ich, Kiefer, Verspannung.
Schnell zeigte sich: „Ich“ gehörte zu ihr, während „Kiefer“ eine erwachsene Frau war und „Verspannung“ ein Mann.

Ich war eine Resonanzgeberin für die Frau und spürte sofort, dass ich in den Mann verliebt war – es fühlte sich an wie eine verborgene Beziehung.
Im Verlauf der Aufstellung zeigte sich: „Kiefer“ war die frühere Freundin des Vaters, und das Verhältnis hatte nie aufgehört.
Aus dieser Beziehung war ein Kind entstanden, von dem niemand wusste.

Nach außen war alles sauber und offiziell – die Familien waren befreundet, man traf sich, brachte Partner und Kinder mit.
Doch im System blieb etwas Unausgesprochenes, das sich im Körper der Tochter als Spannung zeigte.
Erst durch die Aufstellung konnte diese verborgene Geschichte ans Licht kommen.

Wenn Ordnung zurückkehrt

Ist die Geschichte ausreichend geklärt und der Aufstellende hat keine Fragen mehr, werden die Resonanzgeber aus ihren Rollen entlassen.
Bei Online-Aufstellungen geschieht dies durch Namensänderung, im direkten Kontakt durch ein kleines Entlassungsritual, etwa:

„Ich entlasse Dich aus der Rolle der Verspannung in meinem Anliegen, aus allen Gefühlen, die zu meinem Vater Peter gehören, und aus allem, was zu meinem System gehört. Du bist wieder ganz Franziska.“

Oft sagen die Resonanzgeber, wenn sie selbst noch aus etwas entlassen werden wollen – zum Beispiel aus Körpersymptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder anderen Empfindungen.
Manchmal auch aus Emotionen, die noch nachhallen.

Wenn sich etwas ordnet

Eine Aufstellung endet nie wirklich in dem Moment, in dem wir die Rollen entlassen.
Etwas bleibt in Bewegung, etwas ordnet sich neu.

Manches zeigt sich sofort als Erleichterung, anderes arbeitet nach – manchmal Tage, manchmal Wochen.
Für mich ist jede Aufstellung ein Prozess des Wieder-in-Ordnung-Kommens: etwas richtet sich, innen wie außen.
Es geht nicht um Spektakel, sondern um Wahrheit – und darum, dass Du wieder mehr Du selbst bist.

Wenn Du erleben möchtest, wie Aufstellungen wirken, findest Du hier mehr zu meinen Wenn sich etwas ordnet

Eine Aufstellung endet nie wirklich in dem Moment, in dem wir die Rollen entlassen.
Etwas bleibt in Bewegung, etwas ordnet sich neu.

Manches zeigt sich sofort als Erleichterung, anderes arbeitet nach – manchmal Tage, manchmal Wochen.
Für mich ist jede Aufstellung ein Prozess des Wieder-in-Ordnung-Kommens: etwas richtet sich, innen wie außen.
Es geht nicht um Spektakel, sondern um Wahrheit – und darum, dass Du wieder mehr Du selbst bist.

Wenn Du erleben möchtest, wie Aufstellungen wirken, findest Du hier mehr zu meinen Resonanzabenden

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