Rückblick August 2025

Andrea Sam in Dinkelsbühl mit geschlossenen Augen

Ich lebe in Baden-Württemberg – und hier sind im August Sommerferien. Genau das prägt mein Gefühl für diesen Monat.

Es ist keine Einbildung, sondern eine Beobachtung, die ich nun schon viele Jahre mache: Immer wenn die Sommerferien nahen, verändert sich langsam die Energie um mich herum. Alles wird leichter, luftiger, langsamer – man kann besser atmen. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass das eindeutig mit den Schulferien zusammenhängt.

Ende August, spätestens Anfang September, steigt die Energie dann wieder. Es fühlt sich an wie ein: „Wir starten bald. Wir machen uns bereit.“

Was mir Kund:innen erzählen

So wie ich auf dem Foto die Augen geschlossen habe, halte ich auch innerlich inne: ein Moment zum Spüren und Beobachten. Gleichzeitig höre ich von vielen Kund:innen, dass der August im Arbeitsalltag eine ganz eigene Spannung trägt: Bin ich im Urlaub wirklich nicht erreichbar? Funktioniert meine Vertretung so, wie ich es mir wünsche? Oder gehöre ich zu denen, die nach dem Urlaub das Gefühl haben, alles doppelt aufholen zu müssen?

Diese Mischung aus Leichtigkeit und Belastung macht den August für viele zu einem Monat voller Gegensätze – und genau dahin nehme ich dich in diesem Rückblick mit.

Ferienenergie & Leichtigkeit

Im August zeigt sich diese Leichtigkeit überall: Im Eiscafé sitzen Eltern oder Großeltern entspannt mit Kindern, am See toben die Kleinen ins Wasser, und selbst im Straßenbild tauchen spielende Kinder auf. Fast wie früher, als wir selbst stundenlang draußen waren. Heute sehe ich das nur noch selten – und das, obwohl ich auf dem Land lebe.

Oft sind es Väter, die ich mit ihren Kindern sehe. Getrennte Eltern teilen sich in den Sommerferien die Zeit mit den Kindern auf. Manche wirken sehr bemüht, diese gemeinsame Zeit gut zu gestalten – anderen fällt es sichtbar schwer. Das macht mich nachdenklich über die heutigen Familiensituationen.

Ich kenne auch Familien, in denen beide Eltern arbeiten und sich den Urlaub aufteilen, damit sie bewusst Zeit mit den Kindern verbringen können. Der gemeinsame Familienurlaub fällt dann manchmal aus. Auch auf Campingplätzen ist mir aufgefallen, wie präsent Kinder in dieser Zeit sind. Sie bringen eine ganz andere Stimmung mit – auch wenn ich zugleich beobachte, dass viele von ihren Eltern ständig unterhalten werden wollen. Schnell kommt dann der Satz: „Mama, mir ist langweilig …“ – und die Leichtigkeit kippt wieder in Erwartung.

Wetter im August

Dieses Jahr war der August wettermäßig ein Auf und Ab: erst furchtbar heiß, dann eher regnerisch. An den heißen Tagen habe ich gemerkt, dass man die eigene Wohnung wenigstens noch einigermaßen kühl halten kann – im Wohnmobil, mit dem ich sonst reise, wäre das unmöglich gewesen. Also blieb ich erstmal zu Hause.

Ein besonderes Highlight war für mich der 12. August: Da habe ich wieder das Format „12 von 12“ gemacht – dabei dokumentiere ich den Tag in 12 Bildern und schreibe einen kleinen Blogbeitrag dazu. Mit dabei war auch Heike Engel von Strahlemensch. Es war ein schöner Tag am See, den ich in Fotos festgehalten habe.
👉 Hier kannst du dir meinen 12-von-12-Artikel vom August anschauen.

Sommer zwischen Urlaub und Zuhause

Eigentlich verrückt, dass wir ausgerechnet in dieser schönen Jahreszeit unser Zuhause verlassen, um irgendwo Urlaub zu machen. Denn der Sommer zu Hause hat seinen ganz eigenen Zauber – vor allem, weil es in dieser Zeit spürbar ruhiger ist.

Gerade in Deutschland ist der Sommer oft besonders angenehm: warm, aber in der Regel nicht unerträglich heiß, und dazu eine Landschaft, die in voller Pracht steht. Seen, Wälder, Felder – alles zeigt sich von seiner schönsten Seite. Das ist ein ganz anderes Lebensgefühl als zum Beispiel im trüben, grauen November.

Ganz auf Urlaub verzichten möchte ich trotzdem nicht. Aber es macht mich nachdenklich, wie besonders diese Wochen hier eigentlich sind.

Urlaub und Vertretungen im Businessalltag

Während der Sommer nach außen hin leicht wirkt, sieht es im Arbeitsalltag oft anders aus. Die eigentlichen Diskussionen um die Urlaubsplanung laufen meist schon Monate vorher. Im August geht es dann eher darum:

  • Wie oft werde ich während meines Urlaubs angerufen oder kontaktiert?
  • Funktioniert meine Vertretung so, wie ich es mir vorgestellt habe?
  • Und was mache ich selbst als Vertretung alles zusätzlich?

Das Erleben ist dabei sehr unterschiedlich: Manche haben Glück und können wirklich abschalten, andere fühlen sich im Urlaub nie ganz frei. Ich kenne auch einige, die bewusst keinen Sommerurlaub machen, weil sie sagen: „Vorher ist der Stress groß, nachher kommt die ganze Arbeit doppelt zurück. Da bleibe ich lieber gleich da.“

Dazu kommt ein weiterer Aspekt: die Situation von getrennten Eltern. Nicht selten verbringen die Kinder die Ferien abwechselnd mit Mutter oder Vater. Dabei läuft es aber nicht immer reibungslos. Versprochene Urlaube finden dann doch nicht statt, und der Haupterziehungsteil muss kurzfristig einspringen und Lösungen finden.

Am Ende sind manche fast erleichtert, wenn die Ferien vorbei sind – denn auch wenn der Alltag stressig ist, er ist zumindest geregelt und eingespielt.

Schreiben im August

Und noch etwas ist im August passiert: Ich hatte wieder einen starken Schreibimpuls. Selbst im Urlaub kam abends das Bedürfnis, den Rechner herauszuholen und mich mit Themen zu beschäftigen. Diesmal ging es um Gefühle im Arbeitsleben – und die Frage, wie man mit ihnen umgehen kann.

Gibt es überhaupt Emotionen im Business, oder ist vieles nur Fassade? Ein Gedanke, der mich nicht losgelassen hat und den ich sicher noch weiter verfolgen werde.

Die zweite Jahreshälfte beginnt

In Baden-Württemberg sind im August noch Sommerferien – und genau das prägt für mich das besondere Urlaubsgefühl dieses Monats. Und doch finde ich jedes Jahr spannend den Moment, wenn der Sommer langsam ausklingt. Schon seit vielen Jahren erlebe ich, dass Kund:innen sagen: „Das machen wir dann in der zweiten Jahreshälfte.“

Gemeint ist damit meistens: nach den Sommerferien. Und die enden hier erst Mitte September.

Dann sind es rechnerisch zwar noch gut dreieinhalb Monate bis Weihnachten – aber sobald man den Adventstrubel dazu nimmt, bleiben eigentlich nur noch zweieinhalb Monate voller Arbeitszeit.

Wenn ich wieder zu Hause bin, wird es bestimmt nicht lange dauern, bis die ersten Spekulatius und Adventskalender in den Regalen stehen. Mich stört das nicht – im Gegenteil: Ich grinse darüber. Und die Spekulatius-Freunde freuen sich sowieso.

Der August ist für mich jedes Jahr eine Atempause. Ab dem 1. September ist sofort spürbar: Es geht wieder los. Der Alltag nach den Ferien hat uns zurück, die Termine nehmen Fahrt auf, Projekte starten neu. Die Leichtigkeit des Sommers weicht einer neuen Fokussierung.

Interessant ist, wie wir das Jahr betrachten – und welche Bedeutung wir einzelnen Abschnitten geben.

📖 Weiterlesen

👉 12 von 12 im August – Ein Tag in Bildern am See
👉 Gefühle im Arbeitsleben – Haben sie hier überhaupt Platz?
👉 Praxisbeispiele aus meinem Alltag – Seniorchef und Loslassen

💬 Und jetzt bist du dran:
Welcher Gedanke aus meinem August-Rückblick hat dich besonders angesprochen? Schreib mir gern in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch!

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2 Antworten

  1. Liebe Andrea!
    So schön, wie du die Ferienleichtigkeit im August beschreibst. Das macht sofort Lust, selbst mehr innezuhalten. Deine Gedanken zur ‚Atempause‘ vor der zweiten Jahreshälfte fand ich besonders treffend.

    Liebe Grüße,
    Anne

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