Der Sommer läuft – auch wenn man es nicht immer merkt. Der Juli war geprägt von Wetterkapriolen, frischer Luft und besonderen Momenten. Für mich war dieser Monat vor allem eines: nass, bewegt – und voller Gegensätze.
🌊 Morgens am See – mein Sommerritual
So oft es ging, war ich morgens am Wasser. In aller Frühe, wenn der See noch still ist und kaum jemand unterwegs. Ich liebe diese Zeit – das Schwimmen, das Eintauchen, das Beobachten. Wie sich die Farben verändern, das Licht, die Geräusche. Der Juli begann warm, aber mit jedem Tag wurde es etwas frischer. Die Nächte waren kühl – 13 Grad –, was auch den See langsam abkühlen ließ. Und irgendwann ertappte ich mich bei dem Gedanken: Jetzt ist es mir fast schon zu frisch. Fast.
⛵ Familienzeit unter Segeln – Kroatien mit 89-jährigen Eltern
Ein besonderes Highlight war unser Segeltörn in Kroatien – ein Familienausflug mit meinen Eltern, die beide 89 Jahre alt sind. Es war ein Geschenk, meinen Vater wieder einmal am Steuer eines Bootes zu erleben – begeistert, konzentriert, neugierig auf die moderne Technik.
Früher brauchte es starke Muskeln, um eine Wende einzuleiten. Heute reicht – theoretisch – ein Knopfdruck. Praktisch braucht man dafür allerdings ganz schön Kraft im Daumen, denn der Knopf geht schwer. Genau das war das Lustige: Statt Leinen zu ziehen, drücken wir uns jetzt die Daumen wund – und lachen dabei über die moderne Welt auf dem Wasser.
Und das Größte am Segeln ist für mich nach wie vor: morgens direkt vom Bett aus ins Wasser hüpfen zu können. Unser geflügelter Familienspruch dazu: „Das Badewasser ist schon eingelassen.“ Und so beginnt der Tag mit einem Lächeln – und mit einem Sprung ins Meer.
Natürlich ist Segeln trotzdem komplex – aber es hat Spaß gemacht, uns gemeinsam über den Wandel lustig zu machen. Und ich bin dankbar, dass meine Eltern uns über viele Jahre die Möglichkeit gegeben haben, mitzusegeln. Denn vom Wasser aus sieht die Küste anders aus – weiter, stiller, echter. Und manchmal tauchen sie auf: Delfine. Jedes Mal ein kleines Wunder. Jedes Mal pure Freude.
👉 Einen ganzen Tag auf dem Boot – in Bildern festgehalten in meinem „12 von 12“ im Juli
🦟 Kein Schnakenalarm – ein kleines, großes Glück
Ein fast unscheinbares, aber für mich sehr bedeutsames Detail: Dieses Jahr gab es keine Schnaken. Wer mich kennt, weiß, was das für mich bedeutet. Und wer schon mal in Kroatien im Sommer war, weiß: Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich habe jede Minute auf dem Boot genossen – ohne Gekratze, ohne genervt sein. Einfach nur sein.
✍️ Schreibfluss, Klarheit, Sichtbarkeit
Seit Juni bin ich in einer intensiven Schreibphase – und der Juli hat das auf eine neue Ebene gehoben. Es fließt. Die Worte kommen von selbst. Themen ordnen sich, Gedanken werden klar, Zusammenhänge zeigen sich. Und ich merke, wie gut es mir tut, einfach zu schreiben – ehrlich, deutlich, verbunden mit dem, was mich wirklich beschäftigt.
Gerade dreht sich vieles um das Thema Spiritualität im Business. Und während ich schreibe, wird mir selbst klar, wie viel ich in diesem Bereich schon gemacht habe – oft ganz selbstverständlich, fast im Verborgenen. Doch jetzt beginne ich, es sichtbar zu machen. Nicht, weil ich meine Spiritualität „zeigen“ will. Sondern weil ich klar sagen möchte, was meine Kund:innen davon haben.
Denn darum geht es doch: Dass sich etwas verändert. Dass Menschen sich gesehen fühlen. Dass Räume entstehen, in denen Vertrauen wächst. Dass Kommunikation gelingt, Führung klarer wird, Entscheidungen stimmiger.
Am einfachsten ist es vielleicht so greifbar: Jeder Mensch möchte mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden. Das ist menschlich. Und gleichzeitig höre ich von vielen Kund:innen, dass genau das in ihrem Arbeitsalltag keine Selbstverständlichkeit ist. Genau hier setze ich an. In meinen Coachings. In meinen Texten. In meinem Blick auf das, was Menschen wirklich bewegt.
💼 Wenn der Konflikt mehr zeigt als man sieht
Auch in meiner Arbeit liefen im Juli einige spannende Projekte. In einem Fall geht es um einen größeren Konflikt, den es gilt zu entschärfen – damit Zusammenarbeit überhaupt wieder möglich wird. Von Gespräch zu Gespräch zeigen sich neue Ebenen: Thesen wandeln sich, Emotionen stehen spürbar im Raum, und die Fakten? Die sind oft eher vage.
Was mich immer wieder fasziniert: Häufig ist es der „Konfliktbesitzer“ – also der, dem vermeintlich alles angelastet wird –, der eine tiefere Unstimmigkeit im System sichtbar macht. Eine Ungerechtigkeit, ein Ungleichgewicht, das vorher keiner sehen wollte oder konnte. Aber: Hinsehen ist nicht immer leicht. Emotionen, Annahmen und Blickwinkel vernebeln oft den Blick aufs Ganze.
Und dann gibt es Aufträge, bei denen schnell klar ist: Der eigentliche Schmerzpunkt liegt woanders. So etwa in einem Fall, wo es offiziell darum gehen soll, dass Führungskräfte besser führen lernen. Doch hinter der Fassade zeigt sich: Die Geschäftsleitung selbst redet aneinander vorbei – sie müsste sich erst einmal finden, klären, neu ausrichten. Doch das ist unangenehm. Also schickt man lieber die nächste Ebene in ein Training.
So entstehen Aufträge, die am Rand des eigentlichen Themas operieren – mit dem stillen Wunsch, es möge sich bitte trotzdem etwas lösen. Und manchmal tut es das auch. Weil im Rande das Zentrum aufscheint. Wenn man bereit ist, hinzusehen.
🌍 Besuch aus Australien – zwei Lebenswelten im Gespräch
Und dann kam meine Cousine – einfach mal „kurz“ vorbei, aus Australien. Sie war vor knapp 20 Jahren aus Südafrika ausgewandert und fühlt sich heute in Australien richtig zu Hause. Ihre Geschichten, ihr Strahlen, ihre Begeisterung – das hat mich beeindruckt.
Ich, die mein ganzes Leben im Radius von etwa 30 Kilometern verbracht hat, kann mir dieses Lebensmodell nur schwer vorstellen. Und gleichzeitig bewundere ich ihren Mut, ihre Klarheit und das Ankommen in einem völlig anderen Land.
Erst im Kontrast zu ihrer Geschichte wurde mir bewusst, wie tief ich hier verwurzelt bin – mehr, als mir eigentlich klar war. Ich erinnere mich noch gut, wie mein Onkel damals nach Südafrika auswanderte. Da war meine Cousine noch nicht einmal geboren. Heute verbindet uns dieser weite Bogen durch die Zeit – und es ist schön zu spüren, dass da ein Kontakt in die Welt ist. Ganz anders – und doch vertraut.
📚 Geschrieben, gedacht, gewachsen
Im Juli war viel in Bewegung – nicht nur äußerlich, sondern auch im Schreiben. Ich bin mittendrin in einer intensiven Blogphase, und es fließt einfach. Worte finden sich, Themen sortieren sich, Klarheit entsteht. Hier ein paar der Artikel, die in diesem Monat entstanden sind:
👉 Juni 2025 – Rückblick mit Tiefe
🔗 Zum Artikel
👉 To-Want-Liste fürs 3. Quartal
🔗 Zum Artikel
👉 Spiritualität im Berufsalltag – klar, spürbar, wirksam
🔗 Zum Artikel
👉 Spiritual Leadership – Gedanken aus der Praxis
🔗 Zum Artikel
👉 Ein Vertriebsmitarbeiter im Coaching – und der Narr zeigt sich mir
🔗 Zum Artikel
👉 Naturwesen im Berufsalltag
🔗 Zum Artikel
👉 Wenn die Toten noch da sind
🔗 Zum Artikel
👉 Geprägte Orte – Wenn Räume Geschichten erzählen
🔗 Zum Artikel
👉 12 von 12 im Juli
🔗 Zum Artikel
🌀 Und dann waren da noch … die Mandalas
Wie nebenbei sind sie wieder aufgetaucht – meine Mandalas. Über 800 sind es inzwischen. Aus Farben, Formen, Intuition entstanden. Ganz ohne Plan – und doch mit einer eigenen Mitte. Ich nutze sie jetzt als Blogbilder. Und merke: Sie fließen immer noch. Wie das Schreiben. Wie das, was ich in die Welt bringen will. Von innen nach außen.
🔸 Andrea Sam, Kommunikationsberaterin und Coach – für gelingende Gespräche, klare Führung und persönliche Entwicklung.
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