Naturwesen im Berufsalltag

Spirituelle Wahrnehmung im beruflichen Kontext

Begegnung mit dem Unsichtbaren

Immer wieder begegnet man in der Spiritualität sogenannten Naturwesen. Was ist das eigentlich? Von Elfen und Feen hat wohl jeder schon einmal gehört. Manche sagen, sie können sie sehen. Schön, wenn das so ist. Ich selbst sehe sie nicht klar vor mir – aber manchmal erscheint ein inneres Bild, ein kurzer Impuls, ein Blitzlicht. So wie in den beiden Erlebnissen, von denen ich hier erzähle.

Was es braucht, um solchen Wesen zu begegnen? Offenheit. Die Bereitschaft, innerlich Kontakt aufzunehmen. Und manchmal einfach die Idee, dass da etwas sein könnte. Ich habe das in meiner Visionssuche-Ausbildung gelernt. Dort hieß es: „Stell dem Wesen, mit dem du Kontakt aufnehmen willst, eine Frage – das erste, was du denkst, ist die Antwort.“ Wenn ich es mir ausdenken müsste, käme etwas anderes. Es ist zu klar, zu überraschend. Und oft genau richtig.

Der Elf im Baum

Ich arbeitete in einer Großstadt, in einer großen Behörde mit mehreren Gebäudekomplexen. Mehrmals am Tag ging ich vom Seminarraum zum Haupthaus oder zur Kantine – auf einem Weg, der an einer Reihe großer Stadtbäume vorbeiführte. Einer davon war besonders hoch. Es war Winter, die Äste kahl.

Zu Hause las ich gerade Marco Pogacniks Buch über Elementarwesen. Mit Zeichnungen, wie diese Wesen aussehen sollen. Ich war skeptisch. Und neugierig. Und da – plötzlich – nahm ich eine Bewegung oben im Baum wahr. Ich schaute hoch. Und sah ihn: ein kleines Wesen, das sich mit den Beinen an einen Ast gehängt hatte, kopfüber, mit einem Grinsen. Es winkte mir zu – und turnte gleich weiter.

Ich musste lachen. Und ging weiter – mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Von da an schaute ich bei jedem Besuch gezielt nach oben. Und immer wieder war er da. Ich nannte ihn für mich „das Kerlchen“. Mal sah ich ihn mit Blättern, mal ohne. Aber immer mit dieser fröhlichen, beschwingten Art.

Ich weiß nicht, was seine Aufgabe ist. Vielleicht war sie genau das: mich zu erfreuen. Mir zu zeigen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde. Und dass jemand da ist, der gerne für mich turnt. Ich habe bis heute nie wieder ein so leichtes Wesen getroffen.

Beim letzten Besuch sah ich ihn nicht mehr. Vielleicht ist er weggezogen. Vielleicht hat er sich zurückgezogen, weil er kaum noch gesehen wird. Vielleicht wäre es an der Zeit, wieder einmal hinzufahren und zu schauen, wie sich alles verändert hat.

Die Feuerwesen in der Stadthalle

Ein anderes Erlebnis hatte ich bei einem Seminar in einer Stadthalle. Die Auftraggeberin war eine Stadtverwaltung. Der Seminarraum lag in einem Flügel der Halle, der auch als kleines Feuerwehrmuseum genutzt wurde. Auf dem Weg durch das Treppenhaus ging ich wiederholt an alten Feuerwehrgeräten vorbei – darunter eine große, rote Handdruckspritze.

Einmal, als ich allein unterwegs war, nahm ich an der Spritze plötzlich etwas wahr: lauter kleine, rote Lichtfunken. Sie wirkten lebendig. Wie kleine Wesen – voller Bewegung. Am ehesten zu vergleichen mit Funken, die im Feuer tanzen.

Ich war erstaunt. Und erinnerte mich an meine Ausbildung, in der andere über Feuerwesen gesprochen hatten – Wesen, die mit dem Element Feuer verbunden sind.

Ich sprach nicht mit den Teilnehmenden über diese Wahrnehmung. Aber ich sprach mit ihnen beim Vorbeigehen über Geschichte, über alte Zeiten, über vergangene Brände – und darüber, wie dankbar wir heute für moderne Löschfahrzeuge sein können. Jedes Mal, wenn ich mit jemandem über das Jetzt sprach, wurde die Atmosphäre spürbar klarer. Das Alte verlor an Gewicht.

Am letzten Tag wirkte die alte Spritze einfach still. Noch immer beeindruckend – aber nicht mehr voller Bewegung. Es war, als hätten sich die Wesen zurückgezogen. Als wäre die Gegenwart wieder eingezogen.

Der Pfirsichbaum und seine Freunde

Als Kind hatten wir einen Pfirsichbaum im Garten. Ich liebte diesen Baum. Es war mein Ort. Und ich war gerne dort. Eines Tages kam ich nach Hause – und der Baum war weg. Zersägt. Der Pfirsichbaum lag in Teilen auf dem Weg. Die Blätter waren bereits entsorgt.

Ich fragte, was passiert war. Die Erwachsenen sagten, der Baum sei krank gewesen. Die Kräuselkrankheit. Er musste weg.

Aber das war nicht alles.

Was sie nicht bemerkten: Der Baum hatte Wesen in sich. Für mich waren es Freunde. Und sie waren einfach verschwunden. Es war, als wäre ein ganzer Teil meiner Welt ausgelöscht. Ich war allein.

Was ich damit sagen will: Es gibt Menschen – groß und klein –, die Dinge wahrnehmen. Die spüren, dass mehr da ist als das, was wir sehen. Und es lohnt sich, ihnen zuzuhören.

Es macht die Welt reicher. Magischer. Und uns – achtsamer.

👉 Wenn dich solche Erfahrungen berühren – oder du selbst mehr spüren möchtest, was in deiner Umgebung lebendig ist – begleite ich dich gern.
In Gesprächen, die deine Wahrnehmung schärfen. Und Raum schaffen für das, was zwischen den Zeilen liegt.

🔗Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Spirituelle Wahrnehmung im beruflichen Kontext“
👉 Zum Überblicksartikel: Spiritualität im Berufsalltag – klar, spürbar, wirksam

Andrea Sam
Kommunikationsberaterin und Coach – für gelingende Gespräche, klare Führung und Entwicklung, die tiefer geht

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