Tarot im Berufsalltag – der Narr zeigt sich im Coaching

Spirituelle Wahrnehmung im beruflichen Kontext

📷 Beitragsbild: Der Narr – aus dem Tarotdeck Rider-Waite | gemeinfrei

Tarotkarten begegnen einem früher oder später, wenn man sich mit Spiritualität beschäftigt. Auch mir ging das so – und manche Bilder sind geblieben. Weil sie mehr sind als Symbolik. Sie zeigen etwas Wesentliches. So wie an diesem Tag …

Was war los?

Der Rahmen war ein Rhetorik-Seminar für Vertriebsmitarbeiter – mit begleitendem Einzelcoaching. Wie oft bei Fischer Rhetorik blieben wir mit einem Trainer bei der Gruppe, während der andere parallel vertiefende Gespräche führte. Ich übernahm die Einzelbegleitung.

Ein Mann, etwa Anfang 40, kam zu mir. Schon beim ersten Blick war klar: Es ging nicht um ein berufliches Thema.

Er war gerade durch die Scheidung gegangen. Das Haus – verloren. Die Kinder – bei der Frau. Die Regelung – abgeschlossen. Und er?
Betroffen. Ernst. Und mit etwas auf den Schultern, das schwer zu tragen war

Es war alles geklärt, juristisch zumindest. Aber das Leben lag wie ein leeres Feld vor ihm.
Ohne Besitz. Ohne Struktur.
Nur noch die Pflicht zu arbeiten. Punkt.

Und genau da zeigte sich das Bild:
Die innere Macht, das auch noch loszulassen. Wenn er wollte.
Nicht als Flucht – sondern als Möglichkeit.
Als Haltung.

Das Bild, das kam

In solchen Situationen zeigt sich mir manchmal ein inneres Bild.
Diesmal war es der Narr – aus dem Tarotdeck Rider-Waite.

Ein Mensch am Abgrund, leichtfüßig, mit gepacktem Bündel, Blick nach oben, den Fuß schon fast über der Kante.
Nicht dumm. Nicht naiv. Sondern bereit.

Der Narr steht für einen radikalen Neubeginn.
Beschwingt gehen, im Hier und Jetzt sein. Nichts wissen, aber offen sein – für das, was kommen will.

Und genau das war sein Punkt:
Alles war weg. Und alles war offen.

Was ich tat

Ich sagte:
„Da ist nichts mehr. Nichts mehr in Ihren Taschen.“

Er sah mich an – und leerte sie.
Zog sie heraus. Zeigte sie. Ohne Worte.
Er hatte verstanden. Und setzte intuitiv um, was stimmig war.

Dann lud ich ihn ein, loszugehen.
„So, wie Sie jetzt sind. Ohne Gepäck. Nur Sie.“

Er begann, sich zu bewegen.
Anfangs zögerlich. Dann fließender.
Er ging durch den Raum – drehte seine Runden. Und mit jeder Runde wurde es leichter.

Am Ende ging er fast beschwingt.
Mit leeren Taschen.
Und einem Lächeln.

Die körperliche Umsetzung passte perfekt zum Seminarthema – denn auch Rhetorik beginnt im Körper.
Und manchmal ist genau das der Schlüssel: den Körper sprechen zu lassen, wenn Worte fehlen.

Was du mitnehmen kannst

Nicht jede Krise lässt sich „lösen“.
Manche Situationen sind, wie sie sind.
Aber manchmal liegt genau darin eine neue Freiheit.

Der Narr erinnert uns:
Es geht weiter.
Nicht weil wir wissen, wohin.
Sondern weil wir losgehen.
Ohne das Alte festzuhalten. Ohne Sicherheiten.
Aber offen. Und bereit.

👉 Wenn du selbst an einem Punkt stehst, wo Worte nicht mehr weiterhelfen – sondern ein anderes Bild, ein neuer Blick – dann begleite ich dich gern.
In Gesprächen, die Klarheit schaffen. Und neue Wege öffnen.

💡 Zur Serie:
Dieser Text ist Teil meiner Reihe „Spiritualität im Berufsalltag – klar, spürbar, wirksam“.
Manche Bilder zeigen sich einfach – im richtigen Moment. Ohne dass man über Spiritualität sprechen muss.
👉 Hier geht’s zum Grundlagenartikel

Andrea Sam
Kommunikationsberaterin und Coach – für gelingende Gespräche, klare Führung und Entwicklung, die tiefer geht

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