Alltag als Übung

Ja, klar, Du kannst in Yogakurs gehen. Du kannst zum meditieren hinsitzen. Du kannst Atemtechniken lernen. Du kannst ein Reinkarnationsseminar besuchen…. Oder nur in Sport gehen, durch den Wald joggen…
Häufig teilen wir das Leben ein in: Freizeit, Arbeitszeit, Hausarbeitszeit, Zeit für Kinder.
Dabei findet unser Leben immer statt. Es ist nicht ganz einfach. Vor allem wenn du viel zu tun hast, oder auch nur wenn du glaubst, dass Du viel tun musst. Halte inne. Du lebst. Du lebst JETZT. Atme JETZT. Spüre Dich JETZT wie Dein Körper das berührt, worauf Du sitzt, stehst, oder liegst.
Spüre JETZT, was Du in den Händen hast, und wie es sich JETZT anfühlt.
Natürlich kannst Du auch erst tolle Bücher lesen, Kurse besuchen, um zu lernen, wie man meditiert, oder achtsam wird.

Du kannst auch einfach JETZT damit anfangen.
Du hast Deine Sinne. Nimm Dir einen Sinn vor, du achtest in der kommenden Woche immer wieder -neben Deinem Alltag her- auf Deine Sinn.
Also mit welchem Sinn magst Du starten?
OK, mit dem Sehen. Also, lebe Dein Leben, mach Dein Ding. Und, schaue, was es alles zu sehen gibt. Nehme die Farben und Formen wahr, schaue Deine Umgebung neu an, und finde Dinge, die Du vorher NICHT gesehen hast. Egal, ob es ein Riss in der Wand ist, oder eine Dohle über die Du läufst. Ich habe irgendwann damit angefangen überall Mandalas zu sehen. Ich habe meinen Blick immer wieder auf Alltags-Mandala gerichtet.
Damit tauchte dann eine Vielfalt auf, die ich vorher nicht gesehen hatte.
Einmal waren da die Dohlen auf der Straße. Sie sehen verschieden aus, haben verschiedene Formen und Beschriftungen, und sind manchmal super schön verziert. Manchmal sind sie auch nur schlicht. Wenn Du läufst, und die Dohlen beachtest, bist Du im HIER und JETZT. Und da findet Dein Leben statt. Nicht in Deinen Gedanken.
Du kannst dasselbe dann mit dem Hören machen. Lass Dich überraschen, was Du überall hörst. Lange Zeit war ich als Seminarleiterin unterwegs. In Räumen. Ich beschloss, wenn ne Krähe krächzt, bekomme ich das mit.
Das war vielleicht ein Erlebnis. Mitten im Sprechen hörte ich die Krähe. Ich lauschte, sprach weiter, machte meinen Satz fertig und atmete! Danke liebe Krähen, dass ihr mich immer wieder aufgeweckt habt, und ich damit gelernt habe, dass nicht mein Unterrichten das Wichtigste der Welt ist, sondern mein Leben, JETZT.
Das Schmecken kannst Du bei allem was Du in den Mund steckst schmecken. Wie fühlt sich das auf der Zunge an, welcher Geschmack ist wahr zu nehmen? Schon krass zu erleben, dass ein super schönes Essen im Hotel, nach NICHTS schmeckte. Es war genauso hohl, wie das Verhalten des Personals. Das Personal sagte lauter schöne Wörter. Schön, dass Sie da sind. Wir freuen uns! Danke, dass Sie bei uns waren. Zu ihrem Zimmer geht es hier den Gang entlang….
Hups, Hups, die Wörter waren genial. Sehr schön. Aber, was die Menschen wirklich sagten, war etwas ganz anderes.
Ich mag nicht die „Orginal-Energie“ wieder geben. Sie war primitiv, abschreckend, ordinär.
Aber Du kannst es Dir in etwa so vorstellen: „Schöne Worte“ Unterton: mir ist langweilig. „Schöne Worte“ Du bist mir sowas von egal.
„Schöne Worte“, wann lässt Du mich endlich in Ruhe. „Schöne Worte“ hau endlich ab.
Durch genaues Hin – Hören, hörst du, was Andere noch alles sagen.
Du kannst Deinen Fokus auch auf das Spüren richten. Es gibt so viel zu spüren. Angefangen von deinen Händen, zu Deinen Armen, zu dem Stoff der Deine Arme berührt. Oder die Socken und Schuhe, die Deine Füße berühren.
Damit verwurzelst Du Dich sehr im Hier und Jetzt. Du kannst das auch in einer unangenehmen Situation machen. Boh, wo bin ich da reingeraten. Ausatmen. Mir wird’s ja ganz komisch. Einatmen, Ausatmen. Das fühlt sich schrecklich im Bauch an. Wie ist schrecklich? Ein Druck im Bauch, ein Kloß im Bauch… je nachdem.
Wenn Du Dir Obst schneidest, lege es in einer schönen Form auf Deinen Teller. Und schon hast Du ein Mandala. Ein Alltagsmandala.
Damit kommst Du immer mehr ins Hier und Jetzt. Deine schlechten Gefühle verändern sich durchs fühlen. Du lebst JETZT. Eine kleine Inspiration kannst Du Dir auf Facebook unter: Alltagsmandala holen. Egal, ob Dohle, oder auf dem Teller. Immer wieder ist so ein Mandala zu entdecken. Die Fotos sind nicht spektakulär, besonders. Sie sind alltäglich. Aus meinem Leben. Und sie hatten die Funktion: Hey schau, Du lebst, schau, da ist was, da wieder… atme.. spüre Dein Leben.
Was passt zu Dir? Was taucht in Deinem Leben immer wieder auf? Was kann Dir sagen: Hey, Du lebst JETZT? Ist es das Telefonklingen? Der Schluck aus Deinem Glas? Suche Dir etwas, das Dir immer wieder sagt: Ich lebe jetzt!

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