Führung hinterlässt Spuren – was bleibt?
Der Anfang – und das Zögern
Spannend war für mich, zu meiner ersten Blogparade aufzurufen.
Ich hatte ein Thema gewählt, das mir am Herzen liegt –
aber ich spürte: Es ist unbequem.
Ich bekam Gegenwind. Manche sagten, das sei zu direkt, zu heikel, zu persönlich.
Aber genau deshalb wollte ich es nicht totschweigen.
Ich habe dann einen eigenen Blogartikel geschrieben, in dem ich offenlege, was mich zögern ließ:
👉 „Was ist, wenn niemand mitmacht?“ – Blogparade mit Nebenwirkungen
Ich habe es trotzdem gemacht.
Ich habe den Aufruf veröffentlicht – und heute bin ich froh, dass ich es gewagt habe.
Denn die Beiträge, die entstanden sind, zeigen:
Führung wirkt – immer.
Sie prägt uns – im Guten wie im Schlechten.
Sie hinterlässt Spuren.
Ein Chefarzt, der vor Wut auf Akten trampelt.
Ein cholerischer Chef, der nur „RAUS!“ brüllt.
Eine Chefin, die Ja sagt – und dann nichts tut.
Eine Auszubildende, die monatelang ignoriert wird.
Eine Leitungskraft, die schützt, stärkt und Halt gibt.
Eine Mitarbeiterin, die klar sagt: „Da gehe ich nicht mehr hin.“
Stimmen, Erlebnisse, Erfahrungen
Mehrere Menschen haben sich auf meinen Aufruf eingelassen – alle davon Frauen.
Vielleicht sagt das etwas über die Kultur, in der geführt wird –
und darüber, wer gelernt hat, seine Erfahrungen mitzuteilen.
Oder wer sich das (noch) nicht traut.
Vielleicht auch darüber, wer gelernt hat zu reflektieren –
und sich selbst und andere immer wieder infrage zu stellen.
Auch das: ein Zeichen von Stärke.
Diese Blogparade zeigt:
Es hat sich viel getan in Sachen Führung – aber noch nicht genug.
Hier findest Du ihre Beiträge, jeweils mit Bild, Zusammenfassung und persönlichem Kommentar von mir:
Diese Blogartikel sind bei meiner Blogparade entstanden:
Mindset im Beruf – wenn Führung Vertrauen zerstört
Beitrag von Silvia Gunsilius auf burnout-und-stress-vermeiden.de
Silvia berichtet von Führungserfahrungen, die tiefe Spuren hinterlassen:
Ein cholerischer Chef, der beim Öffnen der Tür nur ein einziges Wort brüllt – „RAUS!“.
Eine Chefin, die zu allem Ja sagt – und danach nichts tut.
Ein Vorgesetzter, der ständig vom „Kommunizieren“ spricht – aber es selbst nicht kann.
Diese Kontraste zwischen Worten und Handlungen zeigen, wie sehr unklare oder widersprüchliche Führung die Motivation zerstört – und Menschen langfristig zermürbt.
Vielen Dank, Silvia – Du warst die Erste, die auf meinen Aufruf reagiert hat.
Deine Beispiele haben mir Mut gemacht, dass sich noch mehr zeigen würden. Gerade weil es im Vorfeld so viel Gegenwind zum Thema gab, war Dein Beitrag ein echter Lichtblick.
Wenn Führung Wurzeln schlägt – Beitrag von Maria Klitz
Maria Klitz beschreibt eindrucksvoll, was gute Leitung in einer Kita bedeutet – und warum Führung hier nicht dekorativ, sondern existenziell ist.
Führung wird dann wirksam, wenn sie klare Rahmen schafft und aktiv schützt. Wenn Leitung spürbar hinter dem Team steht – nicht nur verbal, sondern in der Haltung und im Handeln.
Wenn sie wirklich da ist.
Sie zeigt auch, wie schmerzhaft es ist, wenn aus „Fürsorgepflicht“ nur noch eine Floskel wird – wenn Kinderschutz zwar proklamiert, aber nicht gelebt wird.
Denn: Kinderschutz beginnt bei der Haltung – der Erwachsenen, der Leitung, der ganzen Struktur.
Danke, Maria – Dein Beitrag macht deutlich, wie viel Leitung mit Haltung zu tun hat.
Wenn Leitung schützt, trauen sich Menschen, sich zu zeigen.
Deine Klarheit hat mich sehr berührt – und ich wünschte, viele würden Deine Worte lesen, bevor sie Verantwortung übernehmen.
Führungshinterlassenschaften – Beitrag von Vanessa von Queen All
Vanessa erzählt von prägenden Führungserfahrungen – und bringt dabei nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch über 40 weitere Stimmen aus Kommentaren und Rückmeldungen zusammen.
Ein beeindruckender Sammelpunkt für ganz unterschiedliche Perspektiven auf das, was Führung hinterlässt – im Guten wie im Schlechten.
Besonders eindrücklich ist ihre Szene mit dem Faltreflektor: Ein Fotograf verlangt von ihr etwas, das er selbst nicht beherrscht – und begegnet ihr dabei auch noch herablassend.
Vanessa bleibt klar und sagt: Da gehe ich nicht hin arbeiten.
Ein starker Moment – und ein Beispiel dafür, wie gesunde Abgrenzung aussieht, wenn Führung übergriffig wird.
Vielen Dank, Vanessa – Du hast nicht nur Deine Geschichte erzählt, sondern gleich eine ganze Sammlung an Stimmen sichtbar gemacht.
Dein Beitrag ist wie ein offenes Fenster – durch das viele blicken konnten und sich endlich mal aussprechen durften.
Was ich von guten und schlechten Führungskräften gelernt habe – Beitrag von Martina von little-sticky.de
Martina blickt zurück – auf Erfahrungen mit Führung, die geprägt waren von Ignoranz, Grenzverletzungen, aber auch von echten Entwicklungschancen.
Als Auszubildende wird sie übersehen, als Teilzeitkraft ausgenutzt – eine Konstellation, die vielen Frauen nur zu bekannt ist.
Doch sie erkennt das Muster, zieht die Konsequenzen – und sorgt heute klar für sich.
Besonders wohltuend: die Erinnerung an eine Führungskraft, die ihr den entscheidenden Schubs in die richtige Richtung gab.
So wünscht man sich Führung: mutmachend, fördernd, klar.
Liebe Martina – danke für Deinen Beitrag, der Mut macht und zugleich so ehrlich benennt, was viele Frauen erleben. Dass Du das für Dich erkannt und verändert hast, zeigt: Gute Führung beginnt oft mit der, die wir uns selbst geben.
Zwischen „Mach mal schön“ und guter Führung – Beitrag von Dana von danadesign.de
Dana beschreibt, wie sie als angestellte Grafikdesignerin in typische „Schema-F“-Führungsstrukturen geriet: Sie sollte einfach „mal was Schönes machen“ – ohne Einbindung, ohne Kontext, ohne Respekt für ihre Expertise.
Doch der Weg endet nicht dort: Später bekam sie die Chance, eigenständig mit dem Kunden zu arbeiten – und konnte dabei etwas wirklich Passendes und Besonderes entwickeln.
Ein Erfahrungsbogen, der zeigt: Gute Führung erkennt Potenzial – und traut Gestaltung zu.
Liebe Dana – ich musste grinsen bei Deinem Satz:
„Ich brauche keine Fruchtschale im Büro. Auch keinen Tischkicker. Und ganz sicher keine Kalendersprüche über Teamgeist.“
So klar, so wahr – und für viele von uns so befreiend. Danke für Deinen Beitrag!
Was mein bester und mein schlimmster Chef mit mir gemacht haben – Beitrag von Andrea Sam auf andreasam.com
In diesem sehr persönlichen Beitrag erzähle ich, wie mich zwei extreme Führungserfahrungen geprägt haben – die eine hat mich wachsen lassen, die andere zutiefst verletzt. Ich beschreibe, wie sich gute Führung nicht nur durch Fachlichkeit, sondern durch Haltung, Klarheit und echtes Interesse am Gegenüber zeigt.
Ich gehe auch der Frage nach, was solche Erfahrungen langfristig mit uns machen – wie sie unser Selbstbild, unser Zutrauen und unsere eigenen Führungsstile beeinflussen. Und warum es so wichtig ist, darüber zu sprechen.
Meine Erfahrung zeigt:
Wie ich geführt worden bin, prägt mich – und mein Verhalten als Führungskraft.
Deshalb stelle ich meinen Kund:innen oft die Frage:
„Wie wurden Sie geführt?
Und dann war da noch … ein Kommentar auf LinkedIn
Auch dort kam eine Reaktion, die mich bewegt hat.
Alina Sabath schrieb unter meinem Beitrag zur Blogparade:
„Ich musste mal vor Kunden einen umgetretenen Mülleimer wieder aufstellen.
Mein damaliger Chef hatte ihn vor Wut durchs Büro gekickt.“
Mich lässt so etwas nicht kalt.
Wut, Willkür – vor Publikum. Und eine Mitarbeiterin, die aufräumen muss, was Führung zerstört.
Danke, Alina, fürs Teilen.
👉 Hier geht’s zum LinkedIn-Beitrag
Queen All: 25 Kommentare
Vanessa von Queen All hat in ihrem Blogbeitrag gleich mehrere Führungserfahrungen geteilt:
„Führungshinterlassenschaften“
Doch besonders eindrucksvoll ist, was danach geschah: Über 20 Kommentare sind eingegangen.
Jeder davon eine eigene Geschichte.
Oft in einem Satz, manchmal in einem Absatz – aber immer mit Tiefe.
Da ist die Frau, die sich über einen Tisch beugen musste, damit der Chef ihr in den Ausschnitt schauen konnte.
Oder die, die wegen ihrer Schwangerschaft versetzt wurde – auf einen unbeliebten Platz mit der Begründung: „Sie sind ja eh bald weg.“
Vanessas Beitrag hat nicht nur etwas sichtbar gemacht – er hat einen Raum geöffnet.
Danke dafür.
Was bleibt – und vielleicht noch kommt
Diese Blogparade ist zu Ende. Aber das Thema ist es nicht.
Denn Führung passiert jeden Tag.
In kleinen Momenten, in großen Entscheidungen.
Und oft hinterlässt sie Spuren, die weit über die Situation hinauswirken.
Vielleicht kommt noch der eine oder andere Beitrag.
Vielleicht wird weiterdiskutiert.
Vielleicht lesen Führungskräfte hier mit – und beginnen, sich zu fragen:
Was hinterlasse ich bei meinen Mitarbeitenden?
Wenn Sie sich genau das fragen –
wenn Sie Ihre Wirkung reflektieren wollen –
dann sind Sie bei mir richtig.
Ich begleite Führungskräfte, die klar, wirksam und authentisch führen wollen.
Und für Top-Führungskräfte biete ich bei Fischer Consulting eine besondere Form an:
Zwei Berater:innen – zwei Sichtweisen.
Systemisch, strategisch, ehrlich.
Für Menschen mit Verantwortung.
👉 www.fischer-consulting.de
Andrea Sam
Kommunikationsberaterin und Coach –
für gelingende Gespräche, klare Führung und persönliche Entwicklung
2 Antworten
Vielen lieben Dank für die Verlinkung meines Artikels und deine emotionalen Worte
sehr gerne, liebe Maria